Klimawandel und unsere persönliche Verantwortung

Von Sven Schirmer


Veröffentlicht am 2015-12-13


Der Klimawandel ist in aller Munde. Auf der Klimakonferenz in Paris (Dez.2015) wird über ein neues Klimaabkommen verhandelt, welches die Kyoto-Vereinbarungen ergänzen und teilweise ersetzen soll. Es geht um viel. Inzwischen hat die Politik anerkannt, dass es den Klimawandel gibt. Das weltweite Klima, insbesondere das Mikro-Klima, hat sich dramatisch für alle sicht- und spürbar verändert. Die Starkwetterphänomene nehmen zu, von Starkregenereignissen, langen Trockenperioden bis hin zu einer Zunahme der Orkan- und Tornadoaktivitäten sind wir alle betroffen. An den Polen schmilzt der Eisschild in einem unglaublichen Tempo, so dass weltweit von einem merkbaren Meeresanstieg ausgegangen wird. überflutungen ganzer Landstriche wären die Folge. Auch in Europa hat sich das Wetter verändert. Der Frühling ist zu trocken, der Sommer meist zu nass, insbesondere die Landwirtschaft leidet hierunter. Ernteergebnisse und Wetterprognosen sind nicht mehr vorhersehbar. Hierdurch hat der Klimawandel die Wirtschaft, insbesondere die Landwirtschaft erreicht. In anderen Kontinenten sieht es noch viel schlimmer aus. Inzwischen müssen wir uns in den wohlhabenden Ländern auch mit Klimaflüchtlingen auseinandersetzen. Treffen alle Prognosen ein, wird das Klima bei einem Nichtstun sich weiter verändern. Aber in einem Mass, so dass wir nicht mehr die Ursachen bekämpfen sondern nur noch die Folgen mit viel Geld abmildern können. Als Mass des weltweiten Temperaturanstieges haben Wissenschaftler das sogenannte 2°C Ziel ausgerufen, das heißt, wenn sich unser weltweites Temperaturgefüge um 2°C im Mittel erwärmt sind die Folgen unabsehbar und unumkehrbar. Klingt nicht nach viel, hat aber dramatische Auswirkungen.
Auslöser all dieser Phänomene ist unser übertriebener Energieverbrauch und damit der erhöhte Schadstoffausstoß, insbesondere der CO2 Ausstoß. Wir verbrennen zu viele fossile Energieträger. Ursachen gibt es viele, vom einfachen Hausbrand (Heizung) über die Industrie bis hin zum privaten Automobil. Wir alle haben Schuld. Das Nachdenken über Alternativen überlassen wir anderen. Jede noch so kleine Notiz über ein Windkraftwerk oder sonstige Meldungen im Namen der Umwelt feiern wir als Erfolg, gerade so als ob die Welt bereits gerettet wurde. Doch dem ist nicht so. Der Energieausstoß steigt stattdessen weltweit unvermindert an. Das ist auch logisch, schließlich wollen alle Menschen so leben wie wir es in der westlichen Welt seit ca. 60 Jahren vormachen. Schließlich verbraucht ein deutscher Bewohner immer noch mehr Energie als ein Chinesischer Bewohner. Aber wir beschweren uns über die chinesischen Energie- und Schadstoffausstöße. Verkehrte Welt! Wir müssten vorangehen und zeigen, dass wir mit weniger Energieverbrauch genauso gut leben können. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass viele Länder auf diesem Planeten noch einen wirtschaftlichen und damit energetischen Nachholbedarf haben. Die Folge müsste also sein, dass die derzeitigen Hauptverursacher Ihren Energie- und Ressourcenbedarf drastisch runterfahren, so dass für andere mehr übrig bleibt. Doch wer möchte schon bei sich sparen, wenn als wirtschaftliche Indikatoren das Bruttosozialprodukt, der Exportüberschuss und die Vollbeschäftigung als Zeichen für einen starken und gesunden Staat gelten. Und auch muss das Geld verdient werden um mögliche Umweltverbesserungen oder Umstrukturierungen zu bezahlen. Wie soll das gehen? Langfristige Strategien und ein globaler Interessen- und Informationsaustausch sind gefragt. Um ein Umdenken werden wir früher oder später nicht herum kommen. Also lieber jetzt anfragen. Paris ist ein Anfang. Aber bitte hier nicht haltmachen, die in Paris definierten Ziele sind nicht ausreichend. Wir müssen noch viel mehr verändern. Ansätze hierzu finden Sie in der Publikation „Der ökologische Plan B“.

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