Nachhaltige Energiewende

Von Sven Schirmer


Veröffentlicht am 2017-05-12


Wenn wir über die zukünftige Energieversorgung sprechen, ist seit den Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima immer die Rede von nachhaltiger Energieerzeugung. Andere Begrifflichkeiten sprechen von erneuerbarer und regenerativer Energie. Gemeinsam ist allen, dass die Energie aus natürlichen Umweltressourcen wie Sonne, Wind- und Wasserkraft gewonnen werden soll. Nachwachsende Ressourcen, auch Biomasse genannt, gehören zur Sonnenkraft, da ohne Sonne keine Biomasse erzeugt werden kann.

Der Klimawandel, hervorgerufen die Verbrennung von fossilen Brennstoffen und die aktuelle Diskussion über die erhöhten Feinstaub- und Stickstoffwert in den Ballungsgebieten, befördern den politischen Willen zur Energiewende. In Deutschland machen aktuell die erneuerbaren Energien einen Anteil von ca. 29% (Quelle BMWi) aus. Europa- und Weltweit sieht die Bilanz allerdings nicht so rosig aus.

Um die Ursachen des Klimawandels zu verstehen ist der Zusammenhang von Energie und der CO² Belastung zu sehen. Das CO² gilt als das wichtigste klimaschädliche Gas und dient als Messbarometer für die aktuellen Klimaveränderungen. Um das politisch ausgerufene sogenannte 2°C Klimaziel zu erreichen, dieses soll eine globale Überhitzung des Planeten verhindern, sind die CO² Emissionen weltweit zurückzufahren. Wenn man CO² einsparen möchte, dann ist die Nutzung der fossilen Energieträger zu verringern bzw. diese sind effizienter zu nutzen und nach und nach durch nachwachsende Ressourcen zu ersetzen.

Doch das ist einfacher gesagt als getan. Für fast alle menschlich verursachten Vorgänge und Tätigkeiten benötigen wir Energie, in Haushalten, im Gewerbe, Mobilität etc.. Immer wenn etwas gekühlt, geheizt, beleuchtet oder bewegt wird, nutzen wir Energie. Auch die Landwirtschaft verbraucht Unmengen an Energie, für Pumpen, Bewässerung, Maschineneinsatz, Verarbeitung, Kühlketten, Transport etc..

Allerdings nutzen nur ca. 20% der Menschheit die Energie so intensiv wie wir in Europa es tun. Der Rest muss mit deutlich weniger oder gar mit gar keiner Energie auskommen. Man spricht hier von einer Energiearmut.

Zum Vergleich: In den USA liegt der Pro/Kopf Verbrauch bei knapp 20 t/CO²a, in Deutschland bei ca. 10 t/CO²a, in China bei ca. 8 t/CO²a, in Kenia bei weniger als 1 t/CO²a (Quelle Wikipedia).

Das Armutsgefälle der Länder spiegelt sich also in den CO² Ausstößen der Bewohner wieder. Je reicher wir sind, desto mehr Energie verbrauchen wir. Da viele Länder den wirtschaftlichen Aufschwung noch vor sich haben, ist davon auszugehen, dass der Energiehunger der Welt weiter steigen wird. Daher ist es für eine internationale Energiepolitik unerlässlich, dass wir Industrienationen Energie einsparen und als Vorbild nachhaltige Energien nutzen. Nicht betrachtet ist hierbei, dass mit steigendem Wohlstand der Weltbevölkerung es auch zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch infolge des steigenden Konsums kommen wird. Und die Ressourcen werden zunehmend knapp. Stichwort Oil-Peak oder seltene Erden (Rohstoff für Elektronik) etc..

Resümee: Lokal handeln, global denken. Es müssen endlich weitsichtige und zukunftstaugliche Ansätze für eine globale Energiewende hin zu nachwachsenden und nachhaltigen Energiequellen und Ressourcenmanagement erarbeitet werden. Sie als Konsument können mithelfen, indem Sie überflüssige Energienutzung und Verschwendung vermeiden, sich nicht alles kaufen was Sie nicht brauchen oder kaum nutzen und das, was Sie bereits besitzen, intensiver und länger nutzen. Das ist ein Stück privater Energieeffizienz.

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